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Diskussionsrunde 2: Bildungslandschaften im Nachhaltigkeitsdiskurs: Rolle, mögliche Ziele und Indikatoren

Jennifer Gatzke, Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung Hessen e.V.

In der Diskussionsrunde führte Jennifer Gatzke von der Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung Hessen e.V. (ANU) in den theoretisch-strategischen Rahmen für das Thema Bildung für nachhaltige Entwicklung ein und zeigte Praxisansätze für den Einstieg in einen Nachhaltigkeitsdiskurs zwischen Kommunalverwaltung und Zivilgesellschaft auf.


Zentrale Thesen

✓  Ein Ansatz für die Transformation in eine Bildungslandschaft für nachhaltige Entwicklung liegt in interdisziplinärem, projektbezogenem Lernen und Handeln in der lokalen Gemeinschaft, wobei komplexe Sachverhalte auf der lokalen Ebene im Diskurs analysiert und partizipativ unterschiedliche Zukunftsszenarien entworfen werden.

✓  Kommunales Bildungsmanagement kann zur Gestaltung dieser gesellschaftlichen und ökologischen Transformation eine Vielzahl von Anknüpfungspunkten nutzen.

✓  Bildungslandschaften unterstützen insgesamt die Lernfähigkeit einer Region und können daher bei der Transformation zur nachhaltigen Kommune eine zentrale Rolle einnehmen.


Nach einer kurzen Vorstellung der bundesweiten Struktur der Regionalen Netzstellen Nachhaltigkeitsstrategien (RENN) bezog Jennifer Gatzke unmittelbar die zwölf Teilnehmenden interaktiv in die Diskussion mit ein. In zwei Teams und ausgestattet mit einem Materialkoffer wurden sie gebeten, Merkmale einer nachhaltigen Kommune mit Bildungslandschaft herauszuarbeiten und ihre Zukunftsbilder gegenseitig vorzustellen. So erlebten sie einen Nachhaltigkeitsdiskurs, wie er auch in Kommunen ablaufen könnte.

Mit ihrem Impuls nahm Jennifer Gatzke dann Anknüpfungspunkte in den Blick, die ein kommunales Bildungsmanagement zur Mitgestaltung der Nachhaltigkeitstransformation auf lokaler Ebene nutzen könnte. Sowohl die UN-Nachhaltigkeitsziele als auch der nationale Aktionsplan BNE seien zur strategischen Rahmung gut geeignet, wobei partizipative Prozesse in der Roadmap BNE 2030 vorgesehen seien. Zudem seien bereits viele zivilgesellschaftliche Akteure auf dem Weg und punktuell sei das Thema auch in der Kommunalverwaltung bereits strukturell verankert, was deren Einbindung ermögliche. Es fehle zwar am Wissen der Akteure voneinander und untereinander,aber Bildungslandschaften mit ihren erprobten Arbeitsweisen könnten für Transparenz und Vernetzung sorgen und eine bedeutende Rolle bei der gesellschaftlichen und ökologischen Transformation auf lokaler Ebene spielen, indem sie partizipative Multi-Akteurs-Diskurse initiierten sowie dabei unterstützen, BNE im Bildungssystem breit zu verankerten. Über viele Handlungsfelder im Bildungsbereich eröffneten sich zudem Einstiegstore, um konkret in die Umsetzung von BNE zu gehen. Indikatorensysteme und Berichtsrahmen würden dabei helfen, die Fortschritte in der nachhaltigen Entwicklung mess- und steuerbar zu machen, hier kann man sich zum Beispiel am Handlungsfeld „Lebenslanges Lernen“ des Berichtsrahmens nachhaltige Kommune orientieren oder als ein konkretes Beispiel einer kommunalen Nachhaltigkeitsstrategie mit breiter Bildungsperspektive an der Nachhaltigkeitsstrategie von Euskirchen. Insgesamt unterstütze kommunales Bildungsmanagement mit seinen übergeordneten politischen Zielen – Verringerung sozialer Ungleichheit und der Selektivität des Bildungssystems, Steigerung der Attraktivität des Bildungsstandorts und Steigerung von Resilienz – die Lernfähigkeit einer Region und damit auch eine nachhaltige Transformation zur zukunftsfähigen Kommune.

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