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Zukunftsthema Digitalisierung: dritte Bildungskonferenz des Landkreises Fulda

Die Digitalisierung bringt nicht nur einen Wandel im Lehren und Lernen mit sich. Vielmehr wird sie zunehmend sämtliche Lebensbereiche berühren und damit auch neue Lernfelder für alle Lebensphasen schaffen. Entsprechend war der Zulauf groß, als das Bildungsbüro im Landkreis Fulda unter dem Titel "Bildungsauftrag und Digitalisierung: Chancen - Herausforderungen - Perspektiven" seine dritte Bildungskonferenz veranstaltete; über 200 Gäste folgten der Einladung am 12.11.2019 in das Fuldaer Bonifatiushaus. Hier wurden die Teilnehmenden anfänglich durch eine filmische Kurzeinlage eingestimmt, in der Menschen aus dem Kreis – von Mitarbeitenden des Landkreises über Kinder bis hin zu vhs-Besuchenden – über ihre Erfahrungen mit digitalen Welten berichteten.

Angesehener Bildungsforscher Fthenakis zur frühen Bildung

Nach der Eröffnung der Bildungskonferenz durch Landrat Bernd Woide und das Bildungsbüro wurde mit dem Fachvortrag des renommierten Bildungsforschers und Psychologen Professor Dr. Wassillos E. Fthenakis das Thema sowohl wissenschaftlich als auch persönlich behandelt. Der Wegbereiter und Entwickler des Hessischen Bildungs- und Erziehungsplans thematisierte in seiner Key Note, vor welchen Herausforderungen insbesondere die frühkindliche Bildung in Anbetracht des digitalen Wandels steht. "Kinder, die heute den Kindergarten besuchen, werden 2040 in die Arbeitswelt eintreten. Das bedeutet, dass wir sie auf eine Welt vorbereiten, die wir selbst nicht kennen", so Fthenakis. Die reine Wissensvermittlung und damit viele der heutigen Hauptfächer würden zudem an Bedeutung verlieren. Vielmehr müssten Kinder für die autonome Wissensaneignung Denk- und Arbeitsmethoden kennen, sie müssten Medien- und Kommunikationskompetenzen erlangen, kreativ sein und lernen, werteorientiert zu handeln. Darüber hinaus empfahl der Experte, der Digitalisierung mit einer offenen Haltung zu begegnen, damit die vielen Chancen, die durch diese Veränderung entstehen, auch wahrgenommen werden können.

Thematisch entlang der Lebensphasen

Nach dem Vortrag wurden die Teilnehmenden in fünf Workshops aufgeteilt. Expertinnen und Experten waren für die Felder frühkindliche Bildung, Schule, berufliche Bildung, Erwachsenen- und Weiterbildung sowie für regionale Förderansätze vertreten. Zwei Expertinnen der Stiftung Digitale Chancen behandelten das Thema "Medienerziehung im Dialog von Kita und Familie" im ersten Workshop. Vom LEIF-Team ("Lernkompetenz entwickeln - individuell fördern") der Hessischen Lehrkräfteakademie diskutierte eine Expertin das Thema Medienbildung im Fachunterricht. Im dritten Workshop sprach die Leiterin der Forschungsgruppe "Berufliche Arbeitsmärkte" am Institut für Arbeitsmarkt-und Berufsforschung (IAB) unter dem Titel "Digitalisierung und berufliche Bildung". Erste Ergebnisse aus der Literaturanalyse im Projekt DigiEB (Digitalisierung in der Erwachsenenbildung und beruflichen Weiterbildung) präsentierte eine Vertreterin des Instituts für Pädagogik der Universität Würzburg unter dem Titel "Wie gelingt Digitalisierung?" im vierten Workshop. Und das Bildungsbüro des Landkreises organisierte mit der vhs den fünften Workshop "Bildung und Digitales – welche Auswirkungen hat die Digitalisierung?".

Kamingespräch als Abrundung

Die Fachleute des Tages kamen nach den Workshops noch einmal auf der Bühne des großen Saales zu einer Gesprächsrunde zusammen. Gemeinsam zogen sie ein Resümee zum Tage und speziell zu den Herausforderungen, Lösungsansätzen und Chancen der Digitalisierung. Professor Dr. Wassilios E. Fthenakis betonte dabei, dass das Internet heute so wichtig sei wie zu seiner Schulzeit das Alphabet. Dass die Bildungssysteme daher schneller auf die Veränderungen reagieren müssten, traf den allgemeinen Konsens.

Der Landkreis Fulda kooperiert seit 2016 mit der Transferagentur Hessen. Die Umsetzung seiner Vorhaben wird durch die Teilnahme an den Förderprogrammen "Bildung integriert" und "Kommunale Koordinierung der Bildungsangebote für Neuzugewanderte" unterstützt.

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