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PISA Sonderauswertung: Erfolgsfaktor Resilienz

Wie haben benachteiligte Jugendliche in Deutschland in der PISA-Erhebung aus dem Jahr 2015 im Vergleich zu früher abgeschnitten?

Die gute Nachricht lautet: 2015 erreichte ein Drittel (32,2 Prozent) der Schülerinnen und Schüler, die zum unteren sozioökonomischen Viertel gezählt werden, solide Kompetenzen in Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften. Damit liegen sie über dem OECD-Durchschnitt. Im Jahr 2006 gelang dies nur einem Viertel (25,2 Prozent).

Dies ist das Ergebnis einer PISA-Sonderauswertung der OECD in Kooperation mit der Vodafone Stiftung Deutschland, die im Januar dieses Jahres veröffentlicht wurde. Die Sonderauswertung trägt den Titel „Erfolgsfaktor Resilienz“. Damit ist gemeint, dass ein Drittel der Schülerinnen und Schüler trotz sozialer Nachteile mindestens die Kompetenzstufe drei erreicht und damit die Voraussetzung erworben hat, aktiv am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben.

Welcher Faktor fördert nun hauptsächlich die Resilienz von Schülerinnen und Schülern? Auf Schulebene ist dies vor allem ein positives Schulklima mit einer motivierenden Schulleitung. Von einer sozial gemischten Schülerschaft profitieren sozial Benachteiligte, weil sie an einer Schule mit günstigerem Sozialprofil mehr Aufmerksamkeit erhalten. Die Studie weist aber auch darauf hin, dass mehr Ressourcen und eine bessere Ausstattung nicht per se Resilienz fördern. Sie müssen Lernprozesse wirkungsvoll unterstützen und im Dienst eines positiven Unterrichtsklimas stehen. So wirkt sich in Deutschland mit dem Ausbau von Ganztagsschulen eine breitere Palette von Angeboten über den Unterricht hinaus positiv auf die Resilienz von Schülern aus. Zu einem positiven Schulklima gehört auch die wertschätzende Kommunikation zwischen Lehrer- und Schülerschaft, Eltern und nicht-pädagogischem Personal sowie eine geringe Fluktuation bei Lehrkräften.

Ein motivierender Führungsstil ist ein weiterer resilienzfördernder Faktor. Dem Lernklima kommt es zugute, wenn es der Schulleitung gelingt, ihren Lehrkörper von einer gemeinsamen Mission zu überzeugen.

Neben persönlichen Faktoren und der sozialen Mischung an der Schule tragen das Schulklima und der Leitungsstil entscheidend zur Resilienz sozial benachteiligter Schülerinnen und Schüler bei. Ressourcenausstattung und Klassengröße scheinen hingegen kaum einen Einfluss zu haben. Einen großen Einfluss hat auch ein stabiler Lehrkörper mit Erfahrungen darin, auch unter schwierigen Bedingungen ein leistungsförderndes Lernumfeld aufzubauen.

Die PISA Sonderauswertung 2018 finden Sie unter

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