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Erster Bildungsbericht im Lahn-Dill-Kreis

Allgemeine Zielsetzung

Für den Lahn-Dill-Kreis liegt seit neuestem ein Bildungsbericht vor, der einen ersten Eindruck über die Bildungslandschaft im Kreis vermittelt. Ziel ist es, auf einer gesicherten Faktenbasis Chancengerechtigkeit und Teilhabe im gesamten Kreisgebiet voranzutreiben. Hierzu nimmt der Bericht sowohl Bildungszugänge als auch die Übergänge von einem Bildungsabschnitt zum nächsten in den Blick. Dabei werden die Perspektiven von Bildungsanbietenden und Bildungsnachfragenden gleichermaßen berücksichtigt. Mittel- bis langfristig sollen Bürgerinnen und Bürger so Bildungsangebote über den gesamten Lebenslauf zur Verfügung stehen, die aufeinander aufbauen und miteinander verzahnt sind.

Ergebnisse in den Bereichen Ausbildung, Migration, frühe Bildung und "Bildungs- und Teilhabepaket"

Grundlage des Berichts sind die jeweils aktuell verfügbaren Daten über die kreisweiten Bildungsaktivitäten, d.h. überwiegend aus dem Jahr 2016. Sein sozialräumlicher Ansatz ermöglicht zudem eine nach Städten und Gemeinden differenzierte Analyse. Der Bericht weist jedoch nicht nur auf mögliche Defizite hin, sondern zeigt auch auf, wo der Lahn-Dill-Kreis bereits gut aufgestellt ist: Unter den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten liegt der Anteil der Auszubildenden nicht nur über dem hessischen, sondern auch über dem bundesweiten Durchschnitt. Hierzu passt, dass die Zahl der Schülerinnen und Schüler ohne Hauptschulabschluss vergleichsweise gering ausfällt. Die Sprachkenntnisse der Absolventinnen und Absolventen von Integrationskursen sind jedoch überwiegend nicht ausreichend, um eine Berufsausbildung aufnehmen zu können, wenngleich ihre Deutschkenntnisse in der Regel ausreichen, um sich in einfacher Sprache zu verständigen. Der Aspekt Migration findet sich ebenfalls in anderen Bildungsbereichen wieder: Betrachtet man die Zusammensetzung der Rückstellungen, fällt auf, dass 40% der zur Rückstellung empfohlenen Einschulungskinder einen Migrationshintergrund haben, obwohl ihr Anteil an den gesamten Einschulungskindern nur 27% beträgt. Bei den Unterstützungsmaßnahmen für Familien aus dem Bundesprogramm "Bildungs- und Teilhabepaket" zeigt sich, dass diese Angebote zwar einerseits genutzt, andererseits aber noch nicht alle antragsberechtigten Familien damit erreicht werden.

Heterogene Bildungslandschaft im Kreisgebiet Lahn-Dill – Aufforderung zum Dialog und tieferer Analyse mit anschließenden Handlungsempfehlungen

Die Teilnahme an Bildungsangeboten im frühkindlichen Bereich gibt ein sehr heterogenes Bild ab: Bei der Kinderbetreuung schwankten die KiTa-Besuchsquoten im Nord- und Südkreis z.T. zwischen 54 und 88 %. Auch in der Erwachsenenbildung wurden die Angebote der Lahn-Dill-Akademie und der vhs Wetzlar sehr unterschiedlich nachgefragt. Dabei erlauben die Zahlen an sich noch keine Wertung der Bereitschaft an Erwachsenenbildung teilzunehmen – die Ursachen für die kommunalen Schwankungen können vielfältig sein und bedürfen einer eingehenden Betrachtung.

Für Städte und Gemeinden des Lahn-Dill-Kreises besteht die Möglichkeit, die jeweilige Bildungssituation in ihrer Kommune genauer zu analysieren und mit lokal Beteiligten und Verantwortlichen zu besprechen. Bei Bedarf können dann in eigens dafür vorgesehenen Workshops vor Ort Handlungsempfehlungen und Optimierungsmaßnahmen gemeinsam erarbeitet werden.

Pressemeldung des Lahn-Dill-Kreises vom 07.02.2018

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