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Ein Algorithmus unterstützt Kommunen bei der Vergabe von Kitaplätzen

Die Algorithmen-gestützte Software „KitaMatch“ bietet eine innovative Lösung für eine optimierte Vergabe von Kitaplätzen.

Die vom Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) entwickelte, Algorithmen-gestützte Software „KitaMatch“ bietet eine neue Lösung, wie die Kita-Platzvergabe schneller, transparenter und gerechter erfolgen kann. Die Software steht Kommunen als Open-Source-Lösung kostenlos zur Verfügung.

Um interessierten Jugendämtern, Kitas und Trägern die Umsetzung des KitaMatch-Verfahrens zu erleichtern, wurde mit Unterstützung der Bertelsmann-Stiftung das Informationsportal kitamatch.com eingerichtet, das einen ausführlichen Leitfaden zur Nutzung der Software bereitstellt. Die begleitende Broschur der Bertelsmann-Stiftung ergänzt das Webportal und berichtet unter anderem auch von dem erfolgreichen Einsatz der KitaMatch-Software am Beispiel des Kreises Steinfurt in Nordrhein-Westfalen.

Laut Leitfaden bilde die Grundlage für die Vergabe im KitaMatch-Verfahren ein Kriterienkatalog, der einheitliche und verbindliche Kriterien wie beispielsweise der Bedarf an Betreuungsplätzen, die Entfernung zum Wohnort und individuelle Bedürfnisse aufführt. Dementsprechend bestimme der Algorithmus, in welcher Priorität die Kinder einen Platz bekommen. Zunächst werden die Wünsche von Eltern nach Betreuungsplätzen mit den verfügbaren Plätzen von Kitas verbunden. Dann werden Eltern und Kitas nach festgelegten Vergabekriterien miteinander gematcht, bis alle verfügbaren Plätze verteilt sind.

Das gesamte „KitaMatch“-Verfahren dauere je nach Aufwand nur wenige Stunden und biete damit eine erhebliche Zeitersparnis und Ressourcenoptimierung für die Kommunen. Darüber hinaus soll durch die Automatisierung auch die Chancengleichheit bei der Platzvergabe verbessert werden. Benachteiligung werde ausgeschlossen, indem die Kinder nach klar definierten und objektiven Kriterien Vorrang bei der Platzvergabe erhalten. Eine offene Kommunikation dieser Kriterien gegenüber den Eltern trage zur Transparenz, Überprüfbarkeit und Nachvollziehbarkeit von Zu- und Absagen bei.

Der Algorithmus diene jedoch nur als Hilfsmittel und habe seine eigenen Grenzen, so die Broschur der Bertelsmann-Stiftung. So könne er zum Beispiel nicht das Problem der unzureichenden Kitaplätze in den Kommunen lösen. Auch sei er nicht in der Lage, alle Sonderfaktoren zu berücksichtigen. Deshalb können die Kita-Leitungen von den Empfehlungen der Software abweichen – zum Beispiel, um sicherzustellen, dass Geschwisterkinder in dieselbe Kita kommen. Vielmehr solle der Algorithmus dazu beitragen, dass alle verfügbaren Plätze bedarfsgerecht vergeben werden können und dass die Kommunen verlässliche Daten über den tatsächlichen Mangel an Plätzen erhalten, betont Thilo Klein, Advanced Researcher im ZEW-Forschungsbereich „Marktdesign“. Die KitaMatch-Software biete daher ein großes Potenzial, um den Bedarf an Betreuungsplätzen zu identifizieren. Voraussetzung ist, dass weitere wesentliche Faktoren für das Gelingen des Verfahrens gegeben sind, wie Digitalkompetenz, ein klarer Zeitplan, festgelegte Zuständigkeiten zwischen Projektleitung und Jugendamt und eine ausreichende Anzahl von Mitarbeitenden für Projektmanagement und IT.

Zum Informationsportal kitamatch.com

 

 

 

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