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Bildung als Standortfaktor und Zukunftsinvestition

Der Wetteraukreis baut mit der zweiten Bildungskonferenz seine Netzwerke aus.

 

Bildung ist ein Zukunftsthema – diese Botschaft stand im Zentrum der zweiten Bildungskonferenz des Wetteraukreises. Unter dem Motto "Bildungslandschaft Wetterau. Zusammen. Gestalten." kamen am 16. Oktober 2019 rund 60 Teilnehmende von, Bildungsträgern, Museen,freien Trägern und kreisangehörigen Kommunen im Friedberger Kreishaus zusammen. In seiner Begrüßung unterstrich Landrat Jan Weckler: "Wir haben eine breite Bildungslandschaft, die in vielen Formen Bildungsangebote für alle Altersklassen und für jedes Interesse bietet." Damit dies auch in Zukunft so bleibt, besteht ein wichtiges Anliegen des Kreises darin, sich einen Überblick über dieses vielfältige Angebot zu schaffen und die Bildungsanbieter miteinander zu vernetzen.

 

DKBM als Erfolgsrezept

Die Bedeutung der Bildung für den Standort einer Kommune konnte Heinz Schreiber als geladener Schuldezernent des Lahn-Dill-Kreises nur bestätigen. Sowohl was die wirtschaftliche, aber auch was die kulturelle und gesellschaftliche Entwicklung anbelangt, sei Bildung ein unverzichtbarer Bestandteil der Kreisentwicklung. Unter dieser Prämisse berichtete er von der mehrjährigen Arbeit des Lahn-Dill-Kreises, der bereits seit einigen Jahren ein datenbasiertes Bildungsmanagement im Kreis aufbaut. Ein zentraler Meilenstein dieser Arbeit sei der erste Bildungsbericht für den Lahn-Dill-Kreis gewesen, der im vergangenen Jahr veröffentlicht wurde.

Dass Bildung nicht nur ein "weicher" Standortfaktor ist, betonte darüber hinaus Bildungsforscher Prof. Dr. Horst Weishaupt vom Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation in Frankfurt (DIPF). Angesichts von Arbeitsmarktprognosen hinsichtlich eines steigenden Qualifikationsbedarfs bei den Erwerbstätigen, des demografischen Wandels sowie des aktuell stattfindenden massiven Strukturwandels in Industrie und Wirtschaft könnten Qualifikations- und Bildungsaktivitäten entscheidende Impulse für die gute Aufstellung von Kommunen liefern. Er appellierte daher an Kommunen, alle Einrichtungen der Bildung, Betreuung und Erziehung miteinander zu vernetzen. Um die Attraktivität insbesondere ländlicher Regionen auf Dauer zu erhalten, müsse das Betreuungsangebot im Vorschulalter und auch für Grundschülerinnen und Grundschüler weiter ausgebaut werden. Darüber hinaus befürwortete er die Einrichtung berufsorientierter Hochschulausbildungsgänge.

Netzwerkarbeit als Schlüsselelement

In der anschließenden von der Transferagentur Hessen moderierten Podiumsdiskussion mit Jan Weckler, Heinz Schreiber und Prof. Dr. Horst Weishaupt wurden die unterschiedlichen Perspektiven und Erfahrungshorizonte zueinander in Beziehung gesetzt. Transferagenturleiter Hardy Adamczyk verdeutlichte darüber hinaus, dass in der Transferinitiative Kommunales Bildungsmanagement mit den beiden Förderprogrammen "Bildung integriert" und "Kommunale Koordinierung der Bildungsangebote für Neuzugewanderte" ein großes bundesweites Netzwerk aus Kommunen sowie Expertinnen und Experten entstanden sei. Allein in Hessen beteiligten sich bereits elf Landkreise und kreisfreie Städte an dem Bundesprogramm "Bildung integriert". Somit könnten sich bildungsaktive Kommunen hessen- und bundesweit vernetzen und gegenseitig von ihren Erfahrungen und gesammeltem Anwendungswissen profitieren. Auch Impulse aus der Wissenschaft würden dabei aufgegriffen und direkt in die Praxis umgesetzt.

Mehrere World Cafés boten am Nachmittag Raum für die Netzwerkpflege innerhalb der Wetteraukreises. Themen waren u.a. die gemeinsame Gestaltung von Übergängen, die Förderung von naturwissenschaftlichen und mathematisch-technischen Kompetenzen und Qualifikationen, die Haltung und Gewinnung von Fachkräften sowie die regionale Bildungsentwicklung in formalen und non-formalen Bildungsbereichen. Inhaltlich wurden sie dabei von Bildungsmanagerin Štefica Bestian Fiolić und Bildungsmonitorer Felix Fischer begleitet. Beide verstärken seit einem Jahr das Bildungsmanagement im Rahmen des Vorhabens „Hier wächst Bildung!“ des Wetteraukreises, das vom Bundesprogramm „Bildung integriert“ gefördert wird. Darin werden sie zudem von Transferagentur Hessen unterstützt, mit der der Wetteraukreis bereits seit Dezember 2016 kooperiert.

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