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Wissen für kommunale Herausforderungen erschließen

Die Bearbeitung von Schwerpunkten im thematischen Bildungsmonitoring

Art: Seminar
Ort: virtueller Konferenzraum
Datum: 27.9.2022
Uhrzeit: 10.00–15.00 Uhr


Bildungslandschaften identifizieren bei der Erarbeitung einer Bildungsstrategie prioritäre Handlungsfelder. Diese können Teilfelder des Bildungssystems wie z. B. non-formale/informelle Bildung betreffen oder bestimmte Fragestellungen, welche für die Kommune von besonderer Steuerungs- oder Planungsrelevanz sind, z. B. Übergänge oder die Auswirkungen von Krisen. Wie das Bildungsmonitoring die Entwicklungen in solchen spezifischen Feldern beschreiben und messbar machen kann, war Thema dieses Seminars.
 

Bildungsmonitoring wird anspruchsvoller

Zunächst erläuterte Prof. Filsinger (HTW Saar) die konzeptionellen Grundlagen. Wie in jedem Monitoring bedürfe es der genauen Bestimmung des Beobachtungsfeldes und der Stakeholder. Jedoch würden Daten außerhalb der amtlichen Statistik, eigene Datenerhebungen und die Erforschung von Ursache-Wirkungszusammenhängen an Relevanz gewinnen, um Steuerungspotenziale transparent zu machen. Die größte Herausforderung liege in der Entwicklung von Indikatoren für spezifische Fragestellungen, die jeweils vor Ort erfolgen müsse. Da kommunale Problemstellungen zumeist verschiedene Dimensionen hätten und eine ressortübergreifende Perspektive und Kooperation erforderten, sei auch grundlegend zu klären, in wieweit die Integration verschiedener Monitoringsysteme in eine Gesamtstrategie von Monitoring und Berichterstattung möglich sei.
 

"Integration durch Bildung" im Bildungsmonitoring platzieren

Danach gab Dr. Reimann (Difu) den Teilnehmenden Hinweise zur Platzierung des Schwerpunktthemas "Integration durch Bildung" in einem kommunalen Bildungsmonitoring. Dabei gelte es vor allem die Praxistauglichkeit sicher zu stellen, das Monitoring in ein Zielsystem einzubetten und es als Prozess im Kooperationssystem zu konzipieren, umzusetzen und regelmäßig fortzuschreiben. Einige Kommunen würden zudem Sozial-, Bildungs- und Integrationsmonitoring systematisch zueinander in Beziehung setzen. Insgesamt könne Integration durch Bildung gestärkt werden durch sozialraumorientierte Datenauswertungen, eine integrierte Berichterstattung, Bündnisse für Bildung und Partizipation.
 

Vertiefende Analysen werden unterschiedlich eingesetzt

Die kommunalen Beispiele im zweiten Teil des Seminars zeigten verschiedene Ansätze auf, wie und wann thematische Schwerpunkte analysiert werden. Im Landkreis Stade hatten Befunde aus dem Bildungsbericht auf einen Zusammenhang zwischen mangelndem Schulerfolg und mangelnden Deutschkenntnissen hingewiesen. In Verbindung mit der Bildungsstrategie und dem Handlungsfeld "Übergänge gestalten" mündete dies in ein umfangreiches inzwischen verstetigtes Programm der Spracherwerbsförderung, das mit Monitoring dauerhaft begleitet wird.

Das Bildungsbüro der Stadt Weiden in der Oberpfalz hat zu fünf verschiedenen Themen jeweils die gesellschaftliche Entwicklung beleuchtet und mit Daten aus der amtlichen Statistik hinterlegt, die lokalen Angebote transparent gemacht und Handlungsempfehlungen gegeben. Ziel war, dass die Politik schnell eine Entscheidungsgrundlage zur Auswahl prioritärer Handlungsfelder erhält. Im Seminar wurde die Analyse zur "Familienbildung" präsentiert und aufgezeigt wie Aussagen über Handlungsbedarfe bei Angeboten und Wohnumfeld gewonnen wurden.

Abschließend berichtete das Bildungsmonitoring der Stadt Erlangen wie Bildungsberichterstattung als partizipativer Prozess gestaltet wird, aus dem die Themen der Teilberichte und konkrete Handlungsempfehlungen für die Politik hervorgehen, und beantwortete Fragen zur Einbettung der Teilberichte in die strategischen Prozesse der Kommune.

Für die Bearbeitung von Themenschwerpunkten im kommunalen Bildungsmonitoring wurde insgesamt deutlich, dass sowohl die Steuerungsrelevanz des Themas als auch die Beschaffenheit der Datenbasis ausschlaggebend seien. Hierzu wurde die eigene Erhebung qualitativer Daten als sinnvolle Ergänzungsmöglichkeit angeregt, da die Analyse von Ursache-Wirkungs-Zusammenhängen oder Ergebnissen nur mit ausreichender Tiefe möglich sei.
 

Kontakt

Dr. Karin Becker

Telefon 069 27224-728

karin.becker@remove-this.inbas.com

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