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Kurze Rede, langer Sinn - Kommunikationsstrategien für ein nachhaltiges Kommunales Bildungsmanagement
Art: Online-Seminar
Ort: virtueller Konferenzraum
Datum: 02.07.2020
Uhrzeit: 10:00-16:00 Uhr


"Die Kommunalwahlen stehen vor der Tür, die kommunalen Budgets werden coronabedingt sinken, Einsparpotenziale geraten in den Blick: Wie kann ich das DKBM in den nächsten Wochen gut öffentlich positionieren?" Solche brandaktuellen aber auch grundsätzlichere Bedarfe wurden der Transferagentur Hessen vorab für das Seminar "Kurze Rede, langer Sinn" gemeldet. Denn beim Aufbau eines datenbasierten kommunalen Bildungsmanagements müssen die involvierten Fachkräfte viel kommunikatives Fingerspitzengefühl beweisen. Um Projektziele zu erreichen, brauchen sie interne und externe Entscheider*innen auf ihrer Seite, sie müssen Info- und Diskussionsveranstaltungen organisieren und die Öffentlichkeit einbinden. Entsprechend vielfältig sind Zielgruppen, Interessenlagen und Gesprächsanlässe. Damit die jeweils passenden Kommunikationswerkzeuge parat sind, sollten sie im Rahmen einer umfassenden Strategie eingeplant werden. Dafür kamen am 02.07.2020 in einem virtuellen Raum 16 Teilnehmende zusammen, nachdem sie sich zuvor in "Heimarbeit" auf den Termin vorbereitet hatten.

Neues Format bringt neue Struktur

Im Zuge der Distanzregelungen durch die Covid-19-Pandemie musste das Seminar im April abgesagt und für ein Online-Format neu konzipiert werden. Um dem virtuellen Umfeld Rechnung zu tragen – Webkonferenzen veranschlagen erfahrungsgemäß deutlich mehr Ressourcen – wurden die Inhalte auf zwei Parts aufgeteilt. Der erste Teil umfasste den von den Teilnehmenden zu leistenden Part der Vorbereitung; die Materialien dazu wurden eine Woche vorab per E-Mail zugesandt. So erfuhren sie von theoretisch-methodischen Grundlagen der strategischen Kommunikation durch den Input der Kommunikationsexpertin Renée Hansen. In einem Video thematisierte sie Methoden, Anlässe und Mindsets für eine gelingende Konzepterstellung der strategischen Kommunikation, das durch eine umfassende Präsentation zum Nachlesen ergänzt wurde. Dieses Basiswissen flankierten zwei Kurzinterviews mit Praktikern, die ebenfalls als Videos an die Teilnehmenden versandt wurden. Für die Metropolregion Rhein-Neckar GmbH und das Projekt Transfer Together berichteten Nina Lehmann und Dr. Melanie Seidenglanz zum einen von Chancen und Herausforderungen einer Kommunikation, die verschiedene „Auftraggeber“ und Zielgruppen anspricht und überzeugt. Aus der Stadt Offenbach sprach Dr. Gabriele Botte mit der Transferagentur Hessen über die Bedeutung einer umfassenden kommunikativen Aufbau- und Beziehungsarbeit, um DKBM gewinnbringend in einer Kommune zu etablieren. Freundlicherweise waren beide Parteien, Offenbach und die MRN GmbH, zudem bereit, die Live-Session des Online-Seminars als Expert*innen zu begleiten. Im virtuellen Raum waren für das Bildungsbüro der Stadt Offenbach die erfahrenen Fachleute Beatrice Ploch und Kai Seibel anwesend.

Kommunikative Herausforderungen und potentielle Lösungen

"Fast jede Kommunikation ist eine Kette von Missverständnissen", stellte der Pädagoge und Autor Friedrich Löchner, auch bekannt unter dem Pseudonym Erich Ellinger, fest. Um diese Kette im Projektgeschäft entweder gar nicht erst entstehen zu lassen, oder aber sie wirksam zu durchbrechen, stellten sich die Teilnehmenden im virtuellen Konferenzraum gemeinsam die Fragen: "Wie wollen wir wahrgenommen werden und wie müssen wir auftreten, damit dies gelingt? Und welche strategischen Schritte sollten vor einer orchestrierten Kommunikation gegangen werden wie muss die Kommunikation auf kommunale Spezifika abgestimmt aufgebaut werden, was könnten Fallstricke sein?". Als Hinführung zu den jeweiligen Antworten gaben die Teilnehmenden im Vorfeld in einer kleinen Umfrage Einblicke auf ihre aktuellen und langfristigen kommunikativen Herausforderungen:

Vielen Teilnehmenden brennen die Themen Nachhaltigkeit und Verstetigung unter den Nägeln. So wollen Bildungskoordinator*innen die geschaffenen Strukturen gesichert wissen, idealerweise als Ausgangspunkt für ein DKBM. Das gilt in mindestens gleichem Maße auch für die Bildungsmanager und -monitorer. Mehrfach wurde der Bedarf geäußert, dass Erfolge sichtbar werden sollen und dass dem Thema DKBM in der Kommune ein relevanterer Stellenplatz eingeräumt werden muss. Es wurde Unterstützung danach gesucht, wie Reichweite erhöht werden kann und was passende Produkte wären. Die Notwendigkeit Wirkungen von DKBM aufzuzeigen und auch die, Erfolge überprüfbar zu machen, wurde deutlich. Desgleichen sollte die Partizipationsbereitschaft in den jeweiligen kommunalen Kontexten wachsen, weshalb auch Hilfestellungen für eine wertschätzende Kommunikation angefragt wurden. Netzwerke müssen gefestigt und ausgebaut werden, wofür Akteure zu Verbündeten werden sollen. Um Entscheider*innen zu überzeugen, werden u.a. Instrumente gebraucht, wie komplexe Sachverhalte einfach und verständlich heruntergebrochen werden können. Darüber hinaus wurden auch geeignete Kanäle und passende Formate für die jeweiligen Gesprächsanlässe erfragt.

2 – 4 – alle: Minikonzepte aus den Arbeitsphasen

In der Live-Session arbeiteten die Teilnehmenden mithilfe der vorab gelieferten Informationen an Lösungen zu den zuvor geäußerten Herausforderungen. Zunächst ziemlich konkret wurden in Zweiergruppen die jeweilige Schwierigkeit analysiert und erste Botschaften dazu formuliert. Im nächsten Schritt formierten sich aus zwei Zweiergruppen je eine Vierergruppe, in denen nach strategischen Grundideen der Lösungen und konkreten Maßnahmen dafür gesucht wurde. In einem Gallery Walk wurden im Anschluss vier Ergebnisse aus den Arbeitsgruppen dem gesamten Plenum vorgestellt und besprochen. Diese können als Grundlage für anwendbare Minikonzepte aufgenommen werden, die sich auf größere Rahmen übertragen lassen.



Kontakt

Hanne Holm
Tel.: 069/27224-727
E-Mail: hanne.holm@transferagentur-hessen.de

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