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Gemeinsam, aber wie? Beteiligungsformen im kommunalem Bildungsmanagement aufbauen und etablieren

Art: Online-Seminar
Ort: virtueller Konferenzraum
Datum: 08.12.2021
Uhrzeit: 10:00–15:00 Uhr


Die Möglichkeiten und Vorteile von der Einbindung Ehrenamtlicher und zivilgesellschaftlicher Organisationen für die Entwicklung kommunaler Bildungslandschaften standen im Zentrum des Online-Seminars: Worin liegt Mehrwert von Partizipation für Kommunen, die ihre Bildungslandschaften über die Verwaltung hinaus mit gemeinnützigen Organisationen weiterentwickeln möchten? Gemeinsam mit zwei Expert*innen wurde erörtert, wie Bildungsaktivitäten der Zivilgesellschaft in Monitoring und Bildungsberichterstattung einfließen und wie zivilgesellschaftliche Einrichtungen dazu beitragen könnten, die Bildungsbeteiligung von schwer zu erreichenden Zielgruppen zu erhöhen.
 

Vielfältige zivilgesellschaftliche Lernangebote & -orte wahrnehmen und wertschätzen

Im ersten Impuls verdeutlichte Jana Priemer als Sprecherin der AG Bildung im gesellschaftlichen Raum im Bundesnetzwerk für Bürgerschaftliches Engagement (BBE) die große Vielfalt an Bildungsangeboten gemeinnütziger Institutionen. Diese zeichneten sich zudem durch einen niedrigschwelligen Zugang aus und richteten sich an eine Vielzahl von Zielgruppen, insbesondere auch an Gruppen, die bei der Mehrzahl an privaten und öffentlichen Bildungsträgern eher eine untergeordnete Rolle spielten. Damit leisteten Vereine und andere zivilgesellschaftliche Organisationen einen wichtigen Beitrag zur gesamtgesellschaftlichen Integration und Teilhabe für die Menschen vor Ort und könnten durch eine gezielte Einbindung die Bildungssituation von Kommunen positiv beeinflussen und ihre Weiterentwicklung stärken.
 

Kooperationen mit lokalen Stiftungen & Vereinen anbahnen und aufrechterhalten

Wie diese Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft aufgebaut werden könnte und welche Gelingensfaktoren hierbei eine Rolle spielen, war Gegenstand des Impulses von Dr. Jörg Heidig von den „Prozesspsychologen — Institut für Organisationsentwicklung GmbH“. Um erfolgreiche Beteiligungsprozesse zu initiieren, komme es darauf an, Relevanz zu schaffen, Beziehungen aufzubauen und attraktive bzw. interessante Kooperationsinhalte auszuwählen. Der Mehrwert für Kommunen liege an dieser Stelle darin, dass sich durch die Einbindung zivilgesellschaftlicher Akteure der potentielle Handlungsspielraum erweitere, um die lokale Bildungslandschaft auszugestalten.

Kommunen und Zivilgesellschaft gleichermaßen bei der gemeinsamen Gestaltung ihrer lokalen Bildungslandschaft unterstützen

An der anschließenden Diskussion nahmen neben den beiden Impulsgeber*innen auch der Geschäftsführer des Bundesnetzwerk für Bürgerschaftliches Engagement (BBE), Ansgar Klein, sowie die Leiterin der Koordinierungsstelle des Netzwerkes Stiftungen und Bildung, Sabine Süß, teil. Die Diskussionsteilnehmenden waren sich darin einig, dass man nicht automatisch davon ausgehen dürfe, dass die Zivilgesellschaft bei Bedarf immer einspringe. Wichtig sei daher, Engagement als Ressource zu begreifen, die es auch instrumentell und institutionell zu unterstützen gelte. Hier seien oftmals die unterschiedlichen Arbeitszeiten von Haupt- und Ehrenamtlichen ein Hindernis, das sich bei entsprechender Motivation und Interesse aber überwinden lasse. Kommunen könnten sich grundsätzlich die Frage stellen, wie Infrastrukturen aussehen könnten, die Engagement befördern. Erschwerend komme hinzu, dass Ehrenamtsförderung eine freiwillige kommunale Aufgabe darstelle, während für nachhaltige Kooperationen längerfristige Strukturen aufgebaut werden müssten. An dieser Stelle böten sich ggf. neue Möglichkeiten, wenn das Kooperationsverbot des Bundes mit Ländern und Kommunen aufgehoben bzw. gelockert würde. Darüber hinaus sei die Datenlage zu zivilgesellschaftlichem Engagement vielfach noch unzureichend, auch wenn die Transferinitiative dazu beigetragen habe, für das Thema zu sensibilisieren. Derzeit fehle es noch an einem Überblick über die Bandbreite an zivilgesellschaftlichen Lernorten und ziehe somit die Notwendigkeit einer "Kartografierung" informeller Lernräume nach sich. Dabei könnten gerade kleinere Vereine durch die Pflege interner Datenbestände ihre eigene Position stärken, da diese bei Debatten um Ressourcenverteilungen herangezogen werden könnten. Vor dem Hintergrund, dass sich diese Vereine ihrer eigenen Rolle bei der Mitgestaltung der Gesellschaft oft nicht bewusst seien und sich nicht in erster Linie als Bildungsakteure verstünden, wurde zudem ein Qualifizierungsbedarf bei Vereinen festgestellt.

Kontakt

Hardy Adamczyk
Telefon 069 27224-859
hardy.adamczyk@remove-this.transferagentur-hessen.de

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