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Bildung in der digitalen Welt: Darmstädter Modellschulen

Die Wissenschaftsstadt Darmstadt hat im Jahr 2017 eine Strategie für die „Digitale Stadt“ erarbeitet. Im Handlungsfeld Bildung soll das Kernprojekt Digitale Schule 2020 dazu beitragen, dass digitale Themen umfassend in den Unterricht integriert werden und die schulischen Lernumgebungen weiterentwickelt werden. Ziel ist die Entwicklung eines transferfähigen Gesamtkonzepts, wie Schulen mit der Herausforderung der Digitalisierung umgehen und Grundlagen für einen modernen Unterricht geschaffen werden können. Das Vorhaben wird vom beim Schulamt angesiedelten Medienzentrum koordiniert und im Rahmen eines entwicklungsorientierten Forschungsprojekts vom Arbeitsbereich „Allgemeine Pädagogik mit dem Schwerpunkt Medienpädagogik“ der TU Darmstadt im Projekt „Bildung in der digitalen Welt. Darmstädter Modellschulen“ umgesetzt. In Zusammenarbeit mit drei Modellschulen soll dabei ein Handlungskonzept entstehen wie die Empfehlungen der Kultusministerkonferenz in den Schulalltag implementiert werden können. Als Modellschulen arbeiten eine Berufsschule, eine integrierte Gesamtschule und eine Gesamtschule mit Förderschwerpunkt Sprachförderung.

Schule in der digitalen Transformation

Die Digitalisierung verändert die Arbeits- und Lebenswelt in einem rasanten Tempo. Bei der Ermöglichung von Bildungs- und Teilhabechancen in einer digital geprägten Welt nehmen Schulen eine besondere Rolle ein. Zugleich agieren die allgemeinbildenden und beruflichen Schulen in Darmstadt teilweise noch unterhalb ihrer Möglichkeiten. Neben der Ausrüstung von Schulen mit technischen Geräten gilt es insbesondere, konzeptionell die Möglichkeiten des Lernens und Lehrens mit und über digitale Medien zu begleiten. Es braucht Schulen inklusive aller Lehrkräfte, Verwaltungspersonal sowie Schülerinnen und Schüler, die (a) die mit der Digitalisierung verbundenen Herausforderungen begreifen und (b) gegenstandsbezogene Urteils- und Handlungsfähigkeit zum sinnvollen Einsatz digitaler Technologien für menschliche Lern- und Arbeitsprozesse entwickeln. Digitale Technologien sind dabei mehr als neutrale Werkzeuge, sie verändern Strukturen der Kommunikation, der Informationsweitergabe, der Zusammenarbeit, der Bildung. Lehrkräfte, Schulleitungen und weitere Akteure im Bildungssystem benötigen zum einen Wissen über Prozesse, Möglichkeiten und Risiken der Digitalisierung in Bildungskontexten. Zum anderen bedarf es medienpädagogischer Kompetenzen, um Lehr-Lernsituationen und Erfahrungsräume gestalten zu können, so dass Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit erhalten, die zunehmend komplexen digitalen Kompetenzen entwickeln zu können.


Impressionen vom Marktstand

Entwicklungsorientiertes Forschungsprojekt

Ziel des Vorhabens ist es, im Rahmen eines entwicklungsorientierten Forschungsprojekts drei Darmstädter Modellschulen auf ihrem Weg zu digital souverän agierenden Schulen forschend zu begleiten. Durch die spezifische Art der empirischen Forschung werden Erkenntnisse über Transformationsprozesse im Bildungsbereich gewonnen. Handlungspraktisch wird die Entwicklung konkreter Unterrichtskonzepte ebenso im Zentrum stehen, wie die Auseinandersetzung mit grundlegenden Prozessen der Kommunikation, Informationsverarbeitung und Zusammenarbeit im Bildungsraum Schule im Kontext einer digital geprägten Welt. Diese Auseinandersetzung erfolgt hinsichtlich der sich wechselseitig beeinflussenden Handlungsfelder der Personal-, Unterrichts-, Organisations- und Technologieentwicklung im Schulkontext.

Neben Erkenntnissen und Publikationen werden als Ergebnis dieses spezifischen Forschungsverfahrens die Schulen über ein an die Bedarfe der konkreten Schule anknüpfendes Medienbildungskonzept verfügen, welches (a) hilft, den fachspezifischen Unterricht zu gestalten, (b) Orientierung zur übergreifenden Gestaltung des Bildungsraumes Schule bietet, (c) in der Umsetzung bereits erprobt wurde und (d) mittel- und langfristig für alle im Bildungsraum Schule agierende Personen handlungsorientierende Funktionen hat.

Schulentwicklung unter Pandemiebedingungen - Impulse und erste Erkenntnisse

Die Gestaltung von Schulentwicklungsprozessen im Kontext der Pandemiebedingungen erwies sich in den drei Modellschulen als besondere Herausforderung. Dabei zeigte sich, dass eine digitale Infrastruktur die notwendige Voraussetzung ist, um ein Lernen mit und über digitale Medien zu ermöglichen. Dies betrifft sowohl die Ausstattung der Schulen als auch die Ausstattung der Lernenden bzw. ihrer Elternhäuser. Bedingt durch die Krisensituation wurden für die Schulen sowie für den Schulträger zentrale Lücken in der digitalen Infrastruktur sichtbar und bearbeitbar. Zugleich wurde in Form (selbstorganisierter) Workshops und diverser Austauschformate (unter den Lehrkräften) ein Beitrag zur Erweiterung der digitalen Kompetenzen der jeweiligen Kollegien geleistet. Die Lernprozesse der Lehrkräfte sowie die Bereitschaft, neue Formate auszuprobieren, eröffneten neue Impulse zur Gestaltung von Lehr- und Lernsituationen (z. B. durch die Erstellung von Erklärvideos oder das digitale Bereitstellen von Hausaufgaben) sowie zur Realisierung interner Organisationsprozesse (z. B. durch die Nutzung von Videokonferenzen).



Ansprechpartner

Prof. Dr. Petra Grell
TU Darmstadt / Uni Vechta
Projektleitung Bildung in der digitalen Welt. Darmstädter Modellschulen

Telefon 06151 16-23661
petra.grell@remove-this.tu-darmstadt.de


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