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Wie entwickelt sich die kommunale Bildungslandschaft?

Bildungsmonitoring im Lahn-Dill-Kreis auf nachhaltige Grundlage gestellt

Wie sieht die Bildungssituation in den einzelnen Städten und Gemeinden des Lahn-Dill-Kreises aus? Welche Entwicklungen werden über längere Zeiträume deutlich?

Zur Beantwortung dieser und weiterer Fragen hat der Lahn-Dill-Kreis seit 2016 ein Bildungsmonitoring aufgebaut. Für die Fortschreibung seiner Bildungsberichterstattung nutzt der Kreis dabei das IT-Tool "KomBi" ("IT-Instrumentarium für kommunales Bildungsmonitoring"). Mittlerweile sind alle jährlich erhobenen (Bildungs-)Indikatoren in die Datenbank eingespeist worden, um so die Fortschreibung über einen längeren Zeitraum zu ermöglichen und die Entwicklung im Zeitverlauf beobachten zu können. Mit dem KomBi-Dashboard können Daten nun gezielt abgerufen, mit älteren Daten verglichen und nach Kommunen oder anderen Merkmalen gefiltert werden. Zusätzlich ist auch der Bildungs- und Belastungsindex abgebildet, der generelle Bildungs- und Teilhabechancen in den Gemeinden transparent macht. Die wechselnden Schwerpunktthemen der Bildungsberichterstattung werden jedoch weiterhin ausschließlich im Bildungsbericht behandelt. Bis zum Herbst plant der Lahn-Dill-Kreis den Einsatz einer weiteren Software, mit der auch interaktive Karten erstellt werden können, die dann sowohl für die Politik als auch für die breite Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Bildungsbericht 2020: Indikatoren weisen auf Stärken und Schwächen hin

Erst im November letzten Jahres hat der Lahn-Dill-Kreis seinen zweiten Bildungsbericht mit dem Sonderkapitel "Digitalisierung" veröffentlicht, der einen differenzierten Überblick über die Themen Bildungsarbeit, Bildungszugänge und Chancengerechtigkeit im Lahn-Dill-Kreis bietet. Der Bericht beleuchtet Unterschiede und Gemeinsamkeiten der einzelnen Kommunen im Bereich Bildung und zeichnet ein genaues Bild von Stärken und Herausforderungen. Ziel des Berichts ist es, eine verlässliche Datenbasis zu liefern, auf deren Grundlage Maßnahmen zur Förderung gleichwertiger Chancen auf Entwicklung und Teilhabe für den Gesamtkreis erarbeitet werden können. Als positive Entwicklungen sind für das Jahr 2018 beziehungsweise das Schuljahr 2018/2019 unter anderem die weiterhin hohe Ausbildungsquote sowie die sinkende Zahl der Schülerinnen und Schüler ohne Schulabschluss hervorzuheben; ausbaufähig sind hingegen die Kinderbetreuung, die Kitabesuchsdauer sowie das Ganztagsangebot an Grundschulen. Davon abgesehen hat sich die Weiterbildungsteilnahme zwar stabil entwickelt, stagniert allerdings auf einem relativ niedrigen Niveau. Deshalb hat die Lahn-Dill-Akademie bereits damit begonnen, in allen Städten und Gemeinden ein wohnortnahes Lern- und Bildungsangebot für Erwachsene aufzubauen. Zudem wurden auch für ältere Menschen spezielle Angebote zur Nutzung neuer Medien entwickelt sowie das Angebot an Webseminaren ausgebaut. Zur Stärkung des öffentlichen Bildungsdiskurses hat sich ferner eine Arbeitsgruppe gegründet, die neue Zielgruppen für Bildungsthemen gewinnen möchte.
 

Neu: Bildungs- und Belastungsindex im vorschulischen Bereich

Erstmalig ist im letzten Bericht der Bildungs- und Belastungsindex für den vorschulischen Bereich eingeführt worden, der die Verteilung der generellen Bildungs- und Teilhabechancen über das gesamte Kreisgebiet abbildet. Er zeigt an, mit welchen auf die Bildungsteilhabe bezogenen Grundvoraussetzungen die Kinder in den 23 Städten und Gemeinden des Lahn-Dill-Kreises in die Grundschule eingeschult werden. Je niedriger der Indexwert, desto höher die Bildungs- und Teilhabechancen in der Kommune.  Dabei fallen die Werte für einzelne Kommunen deutlich unterschiedlich aus: während 13 Kommunen einen geringen bis sehr geringen Indexwert aufweisen, erreichen zehn Kommunen einen hohen bis sehr hohen Indexwert. Diese Werte können die betreffenden Kommunen als Ausgangspunkt nutzen, um die Entwicklung mit passenden Maßnahmen zu steuern.
 

Neue Projekte und Sonderkapitel zur Digitalisierung

Der Bildungsbericht führt des Weiteren die Aktivitäten des Kreises bei der Erprobung neuer Pilotprojekte auf. Hierzu zählen beispielsweise die Familienklassen, die aufgrund ihres Erfolgs bereits auf Hessenebene ausgeweitet wurden. Außerdem ist im Frühjahr letzten Jahres ein Modellprojekt zur Vernetzung schulischer und außerschulischer Bildungsangebote im Lahn-Dill-Kreis gestartet. In der einschlägigen Arbeitsgruppe sind der Sportkreis, die Bezirksjugend Wetzlar-Land, die Stadtjugend Wetzlar, der Caritasverband, das Jugendamt der Stadt Wetzlar und der Lahn-Dill-Kreis mit der Kinder-und Jugendhilfe, der Abteilung für Sport, Kultur und Ehrenamt und der Schulabteilung einschließlich der Bildungslandschaft Lahn-Dill vertreten.

Der Digitalisierung widmet der Bericht ein eigenes Sonderkapitel, das den Stand der Medienbildungskonzepte an den Schulen des Kreises, Funktions- und Unterstützungssysteme sowie die Homeschooling-Situation darstellt. Darüber hinaus wird das von der Kreisverwaltung koordinierte "Digital-Forum Land-Dill" präsentiert, das die Umsetzung einer innovativen Fort- und Weiterbildungsstrategie zum Ziel hat. Teilnehmende der Initiative sind Unternehmen, Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretungen, Kammern, Berufliche Schulen, Weiterbildungsbieter, eine Hochschule sowie die politischen Spitzen des Lahn-Dill-Kreises. Aufgrund der andauernden Pandemiesituation konnte mit den Qualifizierungsangeboten allerdings noch nicht gestartet werden.

Zum Ausbau seiner Bildungslandschaft engagiert sich der Lahn-Dill-Kreis seit 2015 in der Transferinitiative Kommunales Bildungsmanagement und wird dabei von der Transferagentur Hessen begleitet. Seit 2016 nimmt der Kreis zudem am Förderprogramm "Bildung integriert" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung teil.

Weitere Informationen auf der Website des Lahn-Dill-Kreises:

Newsmeldung zum Bildungsbericht 2020 vom 03.11.2020
 

Mehr Informationen zum Thema auf der Internetpräsenz der Transferagentur Hessen:

Newsmeldung zu den Familienklassen vom 10.09.2019

Newsmeldung zum Datenkurzbericht 2019 vom 25.03.2019

Newsmeldung zum Bildungsbericht 2018 vom 28.02.2018

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