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20% der Jugendlichen in Deutschland scheitern an einfachen Aufgaben – Experten empfehlen Ausweitung der Frühförderung

Die neueste Auswertung der PISA-Ergebnisse von 2012 zeigt, dass es noch immer eine beträchtliche Zahl an Schülerinnen und Schülern in Deutschland gibt, die eine unzureichende Lesekompetenz besitzen oder einfache Mathematikaufgaben nicht lösen können.

Nahezu jede fünfte Schülerin bzw. Schüler in Deutschland zählt zur leistungsschwachen Gruppe. Zwar hat sich in Mathematik die Prozentzahl seit 2003 von 22% (OECD Durchschnitt: 23%) auf 18% reduziert, und im Lesen gehören im Vergleich zu 2003 aktuell 14% (OECD Durchschnitt: 18%) statt 18% der Jugendlichen zur leistungsschwachen Gruppe. Deutschland hat aber immer noch zu viele Schülerinnen und Schüler mit schwachen Leistungsergebnissen.

Die Studie zeigt auf, dass es nicht einen alleinigen Risikofaktor gibt, der zu schwachen Schulleistungen führt. Vielmehr ist es eine Kombination von Barrieren und Benachteiligungen, die zu schwachen Leistungen führen. So vielfältig wie die Gründe sind auch die möglichen Ansatzpunkte, um Benachteiligungen zu verringern. Um einer Akkumulation von Lernbeeinträchtigungen entgegenzuwirken, empfehlen die Autorinnen und Autoren der Studie ein ganzes Maßnahmenbündel. Systembedingungen wie die Ressourcenausstattung und die Entwicklung von Verfahren zur frühzeitigen Erkennung von Entwicklungsrückständen gehören auf den Prüfstand. Die Ausrichtung der pädagogischen Arbeit von Schulen an hohen Leistungserwartungen sei zu fördern sowie ihr Potential, die Gruppe der leistungsschwachen Schüler besonders zu unterstützen. Nicht zuletzt an den Schülerinnen und Schülern selbst müsse man ansetzen, um ihre Motivation zu verbessern und ein lernförderliches Verhalten einzuüben.

Die Tatsache, dass eine Schülerin bzw. ein Schüler mit sozio-ökonomisch schwachem Hintergrund ein viermal höheres Risiko hat, zur leistungsschwachen Gruppe zu gehören, zeigt, wie wichtig das Engagement auch der kommunalen Politik ist. Zu den geeigneten Instrumenten auf kommunaler Ebene gehören insbesondere Maßnahmen in der frühen Bildung. Hier bieten sich den Kommunen eine Reihe von Ansatzpunkten an, wie z. B. die Förderung eines frühen Kita-Besuchs, die verstärkte, soziale Durchmischung der Kitas und Maßnahmen zur Stabilisierung des sozialen Umfeldes der Kinder.

Die detaillierten Ergebnisse der Studie finden Sie hier

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