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Viertklässler schneiden deutlich schlechter in Deutsch und Mathe ab

Berichtsband zum IQB-Bildungstrend 2021 erschienen

Mit dem IQB-Bildungstrend 2021 hat das Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) im Auftrag der Kultusministerkonferenz (KMK) zum dritten Mal untersucht, inwieweit Viertklässler*innen die bundesweit geltenden Bildungsstandards der in den Fächern Deutsch und Mathematik für den Primarbereich erreichen. Erste Ergebnisse der Studie erschienen bereits am 1. Juli 2022 in einem Kurzbericht, der aber noch keine länderspezifischen Ergebnisse umfasste. Nun wurden am 17. Oktober 2022 sämtliche Resultate des IQB-Bildungstrends 2021, die im aktuellen Berichtsband zusammengefasst wurden, vorgestellt.

Demnach erreichen signifikant weniger Viertklässler*innen in den Fächern Deutsch und Mathematik im Vergleich zu den letzten Erhebungen in den Jahren 2011 und 2016 die Bildungsstandards der KMK. Der Anteil der Kinder, die die Mindeststandards verfehlen, ist teilweise deutlich gestiegen, und die sozialen und zuwanderungsbezogenen Disparitäten haben sich verstärkt. Gleichsam verringerte sich der Anteil an leistungsstarken Schüler*innen, die den Regelstandard erreichen oder übertreffen, in beiden Fächern. Außerdem zeigte sich auch ein etwas geringeres fachliches Interesse für Deutsch und Mathematik, aber eine nach wie vor hohe Schulzufriedenheit und positive Bewertung der sozialen Integration in der Schulklasse.

Die geschlechtsbezogenen Disparitäten sind im Fach Deutsch stabil geblieben, sie haben jedoch im Fach Mathematik zu Lasten der Mädchen geringfügig zugenommen. Die Daten belegen auch in der bundesweiten Betrachtung eine Verstärkung des Zusammenhangs zwischen sozialem Hintergrund der Kinder und erreichtem Kompetenzniveau (soziale Disparitäten). Zudem fallen die Kompetenzeinbußen für Kinder mit Zuwanderungshintergrund – insbesondere für Kinder der ersten Generation, die selbst im Ausland geboren sind – überwiegend größer aus, als für Kinder ohne Zuwanderungshintergrund. Bei insgesamt sinkendem Kompetenzniveau haben sich die zuwanderungsbezogenen Disparitäten in allen Bereichen verstärkt.

Sicherlich hätten Schulschließungen und Unterrichtseinschränkungen in der Corona-Zeit die Schüler*innen in Deutschland in ihrer sozialen Entwicklung und in ihrem Lernerfolg erheblich zurückgeworfen. Doch schon vor der Pandemie sei ein Abwärtstrend zu beobachten gewesen. Die IQB-Studie machte dennoch deutlich, dass die heimische Lernumgebung während der Pandemie stark damit zusammenhänge, wie gut ein Kind in der Schule sei.

Am IQB-Bildungstrend 2021 nahmen Schüler*innen der Jahrgangsstufe 4 aus allen Ländern in der Bundesrepublik Deutschland teil. In jeder der nach einem Zufallsverfahren gezogenen Schulen wurde ebenfalls per Zufall eine Klasse bestimmt, die an der Testung teilnehmen sollte. Insgesamt waren das 26.844 Schüler*innen in 1.464 Grund- und Förderschulen. Geprüft wurden im Fach Deutsch die Kompetenzbereiche "Lesen", "Zuhören" und "Orthografie", im Fach Mathematik fünf inhaltsbezogene Kompetenzbereiche (Leitideen), die sich in einer Globalskala mathematischer Kompetenz zusammenfassen lassen.   

Der Berichtsband zum IQB-Bildungstrend 2021 ist beim Waxmann-Verlag unter dem Titel „"QB-Bildungstrend 2021. Kompetenzen in den Fächern Deutsch und Mathematik am Ende der 4. Jahrgangsstufe im dritten Ländervergleich" erschienen. Er kann online eingesehen werden.

Hier geht es zum IQB-Bericht 2021 und zum Kurzbericht 2021

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