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Neuer Forschungsbericht: Die Leistung des Ehrenamts bei der Arbeit mit Geflüchteten

Die Freiwilligenarbeit in der Flüchtlingshilfe, insbesondere seit 2015, wird in dem Forschungsbericht "Ehrenamtliches Engagement für Geflüchtete in Deutschland" des Verbundprojekts "Flucht: Forschung und Transfer" genauer beleuchtet. Der Autor Dr. Serhat Karakayali (Humboldt Universität zu Berlin) stellt fest, dass die Hintergründe dieses Ehrenamts noch zu wenig bekannt sind.

Dem State-of-Research Papier zufolge kennt die Forschung weder ausreichende Gründe dafür, wieso sich Menschen ehrenamtlich in diesem Feld einsetzen, noch, wie sich diese Freiwilligen genau zusammensetzen. Vor allem die Diversität unter den Ehrenamtlichen, konkret der Anteil derjenigen mit Migrationshintergrund, erfährt noch zu wenig Aufmerksamkeit. Darüber hinaus wird der finanzielle Aspekt der Freiwilligenarbeit zu wenig beachtet. Dem Bericht ist deshalb der Policy Brief "Ehrenamtliches Engagement für Geflüchtete: Empfehlungen für eine nachhaltige Gestaltung" anbei gestellt, in dem sechs Punkte formuliert sind:

  1. Ehrenamtliche sollten durch eine bessere soziale Infrastruktur entlastet werden.
  2. Ehrenamtliche Initiativen müssen unbürokratisch an finanzielle Mittel gelangen.
  3. Flüchtlinge sollten in die Arbeit der Initiativen eingebunden werden.
  4. Die Bundesagentur für Arbeit sollte in ehrenamtlichen Kontexten entstandene Start-Ups zur Arbeitsvermittlung Geflüchteter gezielt fördern.
  5. Initiativen sollten sich vernetzen, um sichtbarer zu werden. Kommunen sollten sie dabei unterstützen.
  6. Fördereinrichtungen sollten Migrantenorganisationen stärker in die Förderpraxis einbinden und deren Arbeit damit sichtbarer machen.

Das Verbundprojekt "Flucht: Forschung und Transfer" betreibt Flüchtlingsforschung in der Bundesrepublik Deutschland und wird vom Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS) der Universität Osnabrück sowie dem Bonner Friedens- und Konfliktforschungsinstitut BICC durchgeführt. Es wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.

Beide Dokumente werden auf der Internetseite des Verbundprojektes zum Download zur Verfügung gestellt. Die Broschüren können überdies im Sekretariat des Projekts gebührenfrei bestellt werden.

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