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Kinder und Jugendliche stärken – Bildungs- und Bewegungslücken schließen

Bundesregierung und Land Hessen legen mit dem "Aktionsprogramm Aufholen nach Corona" und "BildungsKICK" Förderprogramme für Schülerinnen und Schüler auf

Die aktuell andauernde Pandemie wirkt nicht nur wie ein Brennglas, das bereits bekannte Defizite und Herausforderungen deutlicher zu Tage treten lässt; vielmehr hat sie an einigen Stellen bisherige Ungleichheiten in Bezug auf Einkommen und Bildungschancen noch weiter vertieft. Um diesem ungünstigen Trend entgegenzuwirken, hat das Land Hessen in dieser Woche ein eigenes Landes-Förderprogramm mit einer breiten Palette an Unterstützungsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche auf den Weg gebracht. Unter dem Titel "Löwenstark – der BildungsKICK" richtet sich das Maßnahmenpaket zunächst an die Schulen. Darüber hinaus werden jedoch auch bestehende Netzwerke mit bewährten außerschulischen Partnern sowie gesellschaftlich engagierten Akteuren adressiert. Weitere Netzwerkpartner sind neu hinzugekommen und tragen somit zum Ausbau der Kooperationen bei. Dazu gehören unter anderem Stiftungen, Organisationen aus Sport und Kultur sowie ehrenamtliche Projekte. Vor diesem Hintergrund haben stellvertretend für zahlreiche Kooperationspartner, die eine wichtige Rolle im hessischen Programm spielen, der Verein "Haydee! e.V. für digitale Nachhilfe", die Heraeus-Bildungsstiftung, die Landesvereinigung Kulturelle Bildung Hessen, der Landessportbund Hessen sowie die Stiftung Lesen an der Pressekonferenz vom 18. Mai teilgenommen.
 

Vielfältige Angebote für Lernende und Lehrende

Ziele des BildungsKICKs sind die Stärkung von Kompetenzen, die individuelle Förderung und Nutzung von Chancen sowie die Bildung von Kooperationen. Das Programm umfasst im Wesentlichen Förderkurse, individuelle Lernbegleitung im Unterricht, Hausaufgabenbetreuung, Online-Nachhilfe, Lerncamps, kulturelle Bildungsangebote, Bewegungsangebote wie z. B. Schwimmkurse sowie sozialpädagogische und psychologische Unterstützung. "Ob Nachhilfe in Mathe, Leseförderung oder Bewerbungstraining, Musikangebote, Theaterbesuche, ein langer Schultag im Museum, Schwimmunterricht oder ein Bewegungsangebot auf dem Schulhof – so vielfältig die Bedürfnisse unserer Schülerinnen und Schüler sind, so breit gefächert soll auch unser Unterstützungsangebot sein", unterstrich daher auch Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz. Zudem sollen Schulleitungen und Lehrkräfte in den kommenden Monaten zusätzliche Möglichkeiten zur personellen Unterstützung, für Fortbildungen, zur speziellen Beratung und zum Coaching erhalten. An der Umsetzung sind neben Abiturientinnen und Abiturienten, Studierenden, pensionierten Lehrkräften, Lesepatinnen und Lesepaten, Stipendiatinnen und Stipendiaten, Fachpersonal der Stiftungen, Vereine und Bildungsträger auch ehrenamtlich engagierten Bürgerinnen und Bürgern beteiligt.

Das Fördervolumen beträgt insgesamt 60 Millionen für das Jahr 2021. Zur Koordination des Programms ist ferner eine eigene Stabsstelle im Hessischen Kultusministerium eingerichtet worden. Sobald das Corona-Aufholpaket der Bundesregierung beschlossen ist und umgesetzt wird, soll es mit dem hessischen Landesprogramm verzahnt werden. Bislang ist vorgesehen, dass die Länder vom Bund zusammen rund eine Milliarde Euro zum Abbau der Lernrückstände ihrer Schülerinnen und Schüler erhalten sollen. Die entsprechende Verwaltungsvereinbarung mit dem Bund ist dazu gerade in der Erarbeitung. Vor den Sommerferien sollen die Schulen alle notwendigen Informationen erhalten.
 

Der Bund unterstützt mit Ganztagsanspruch und einem milliardenschweren Nachholprogramm

Bereits Anfang des Monats hat das Bundeskabinett ein spezielles Förderprogramm mit dem Titel "Aktionsprogramm Aufholen nach Corona" verabschiedet, um die Bildungs- und Entwicklungschancen von Kindern und Jugendlichen nach der Corona-Pandemie zu erhöhen. Hiermit reagiert die Bundesregierung auf die eingetretenen Lernrückstände von Schülerinnen und Schülern wegen des Ausfalls von Präsenzunterricht sowie die psychosozialen Belastungen von Kindern, Jugendlichen und deren Familien. Bei der gemeinsamen Vorstellung des Programms mit Familienministerin Franziska Giffey hob Bildungsministerin Anja Karliczek daher auch hervor: "Wir wollen erreichen, dass die Kinder und Jugendlichen durch die Pandemie keine Narben davontragen. Narben einerseits durch Lernrückstände und Unterrichtsausfall, aber auch, weil sie ihre Freunde über lange Zeit nicht treffen konnten, Sport nicht möglich war." Die geplanten Hilfen des Bundes umfassen insgesamt zwei Milliarden Euro, von denen die Hälfte für Fördermaßnahmen zum Abbau pandemiebedingter Lernrückstände in den Kernfächern - wie etwa Deutsch und Mathematik sowie Fremdsprachen - zur Verfügung steht. Darüber hinaus soll mit dem Ganztagsprogramm für Grundschulen ein neuer Rechtsanspruch eingeführt werden, der darauf abzielt, Bildung neue Perspektiven zu eröffnen und Familien in der Betreuung zu entlasten.
 

"Aktion Zukunft": Förderung der Schulsozialarbeit ist ebenfalls Bestandteil des Bundesprogramms

Interessant für Kommunen ist insbesondere die vierte Säule des Aktionsprogramms, die auf die Unterstützung und Begleitung von Kindern und Jugendlichen im Alltag und in der Schule ausgerichtet ist. Hierfür baut der Bund die Förderung der Schulsozialarbeit aus: Für zusätzliche Sozialarbeit und Freiwilligendienstleistende stehen für die Jahre 2021/2022 insgesamt 320 Millionen Euro bereit.

Weitere Informationen:

Pressemeldung des Hessischen Kultusministeriums vom 18.05.2021

Pressemeldung des Bundesbildungsministeriums vom 05.05.2021

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