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Die Volkhochschule für die digitale Gesellschaft

DVV verabschiedet Strategiepapier zur digitalen Transformation

Mit der vhs.cloud haben die deutschen Volkhochschulen bereits seit 2015 einen "digitalen Heimathafen" eingerichtet, der die Grundlage für eine virtuelle Lern- und Arbeitsumgebung schafft. Dieses Fundament soll fortwährend ausgebaut und weiterentwickelt werden – darauf hat sich der Mitgliederrat des Deutschen Volkshochschul-Verbandes e. V. im Dezember 2019 verständigt. Sowohl gemeinsame Grundsätze als auch erste Schritte für den weiteren Transformationsprozess wurden dabei in einem Strategiepapier zusammengefasst. So betrachtet der Verband Digitalisierung in erster Linie als sozialen Prozess, der über die reine Automatisierung von Vorgängen und Angeboten hinausgeht. Nach diesem Verständnis wird Neues hierdurch anders organisiert und strukturiert. Soziale Phänomene wie Interaktion, Kommunikation und kreative Gestaltung würden tiefgreifenden Veränderungen unterworfen und umfassten auch das Lernen bzw. die Zugänge dazu. Hiervon wären demnach alle wesentlichen Handlungsfelder der Volkshochschularbeit betroffen – neben der Programmentwicklung, dem Lernportfolio, den Lernsettings und der Lernberatung sind dies auch das Bildungsmarketing, das Ressourcenmanagement, die Führung und Personalentwicklung sowie die Finanzierung und das Verwaltungshandeln.

Fünf Thesen für die Arbeit der Volkshochschulen

Unter der o.e. Prämisse hat der Volkshochschulverband fünf Thesen zur digitalen Transformation formuliert und daraus Vereinbarungen für die künftige Arbeit abgeleitet, deren Fortschritt jährlich evaluiert werden soll. Zum einen sollen bundesweit Vernetzungskonzepte von Volkshochschulen und ihren Verbänden mit relevanten gesellschaftlichen Akteuren erarbeitet und modellhaft umgesetzt werden, um die Einbindung der Zivilgesellschaft in die Prozesse der vhs-Community zu unterstützen. Dazu sollen neben der vhs.cloud auch andere vorhandene digitale Umgebungen genutzt werden. In Anknüpfung daran soll in die vhs.cloud investiert und ihr nutzerorientierter Ausbau vorangetrieben werden. Hierzu soll die Kommunikation mit den Kunden systematisch erhöht werden. Darüber hinaus ist geplant, die digitale Präsenz von Volkshochschulen und ihren Verbänden auf relevanten Kanälen und Plattformen deutlich zu verstärken, um neue Kommunikations- und Lernräume zu erschließen. Für ein schnelles Testen und Evaluieren der digitalen Präsenz sollen dabei auch experimentelle Herangehensweisen zum Einsatz kommen. Ferner soll der Europäische Referenzrahmen für digitale Kompetenzen "DigComp" als programmatische Grundlage in den Volkshochschulen verankert werden. Die bisherigen Fortbildungskonzepte aus dem Projekt "Erweiterte Lernwelten I" sollen ebenfalls daraufhin angepasst werden. Der DVV wird zudem eine bundesweite Initiative zur Verbesserung der technologischen Infrastruktur aufsetzen, die gemeinsam mit den kommunalen Spitzenverbänden umgesetzt werden soll. Auf Bundesebene möchte sich der Verband dafür einsetzen, dass die Bundesregierung hierzu einen "Digitalpakt Weiterbildung" beschließt. Alle beteiligten administrativen Ebenen (Kommune, Land, Bund, EU) werden dazu aufgefordert, finanzielle Ressourcen für die Umsetzung dieser Strategie bereitzustellen. Unabhängig davon sollen neue Formen der Ressourcenerschließung und entwickelt und erprobt werden, u.a. eine vhs-Crowdfunding-Plattform.

Mit der 2015 verabschiedeten Strategie "Erweiterte Lernwelten" hat der Deutschen Volkshochschul-Verband damit begonnen, den digitalen Wandel als programmatische Herausforderung anzugehen. Im Fokus stand dabei die digitale Erweiterung der Lernsettings. Bundesweit haben sich Volkshochschulen zu insgesamt 33 "Digicircles" zusammengeschlossen, um eigene digitale Lernprojekte zu entwickeln und umzusetzen. Im Rahmen der aktuellen Strategie verfolgen sie ebenfalls die Fortführung des Projektes "Erweiterte Lernwelten" (ELW II/ vhs.now), für das gesonderte Verabredungen getroffen werden. Insgesamt möchten die Volkshochschulen mit dem vorliegenden Manifest erneut ihre Perspektive erweitern und dazu auch die eigene Organisation in den Blick nehmen.

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