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Demokratie braucht Bildung und umgekehrt: Fachtag der Transferagentur Hessen in Offenbach a.M.

Rund 100 Teilnehmende tauschten sich am vergangenen Mittwoch beim Fachtag der Transferagentur Kommunales Bildungsmanagement Hessen in der Alten Schlosserei der Energieversorgung Offenbach AG (EVO) zum Thema demokratische Kommunikation und Debattenkultur aus. Gemeinsam mit Impulsgebenden aus Wissenschaft und Praxis setzten sich die Gäste unter dem Titel "(Wie) Reden wir eigentlich miteinander?! Kommunikation und Beteiligungskultur im kommunalen Bildungsmanagement" mit der Bedeutung von Verständigung und der Partizipation von Zivilgesellschaft für die kommunale Steuerung des Bildungsgeschehens vor Ort auseinander. Bereits in ihrer Begrüßung hob Dr. Elisabeth Aram als Leiterin der Transferagentur Hessen hervor, dass die aktuell vielfach erlebte Hinterfragung demokratischer Werte keine unaufhaltsame Entwicklung darstellt: "Kommunales Bildungsmanagement ist ein Instrument, das nicht nur Raum für die Einbindung von Bürgerinnen und Bürgern bietet, sondern auch die politische Bildung in Kommunen stärken kann. So haben Politik und Verwaltung tragende Rollen in der Gestaltung der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen. Denn Beteiligung kann für die Demokratie sehr viel mehr bedeuten als "nur" wählen zu gehen".

In den drei Vorträgen von Dr. Sybille De La Rosa, Prof. Dr. Norbert Kersting und Hans Sarkowicz sowie den Impulsen aus vier parallelen Fachforen wurde das Thema sowohl theoretisch eingebettet als auch mit praxisbezogenen Einsatzmöglichkeiten unterfüttert. Darüber hinaus präsentierten zehn hessische Kommunen in einem Marktplatz gute Beispiele im Kontext ihres jeweiligen lokalen Bildungsmanagements. Damit wurde eine Vielfalt an Möglichkeiten aufgezeigt, mit denen Demokratie und das kommunale Gemeinwesen gestärkt werden können. Während in zwei Fachforen neue Beteiligungsformate präsentieren, widmeten sich das dritte und das vierte Forum den Aspekten der Kommunikation in strittigen Themenfeldern sowie dem Umgang mit Daten und deren Interpretation. Abschließend konnte der Offenbacher Stadtrat Paul-Gerhard Weiß in seiner Grußadresse eine positive Einschätzung des demokratischen Klimas der ehemaligen Lernen-vor-Ort-Kommune (Vorgängerprojekt der Transferinitiative) abgeben: "Offenbach ist eine sehr heterogene Stadt, die sich durch eine bunte Sozialstruktur und eine hohe Zuwanderungsrate auszeichnet. Mit dem dezidierten Fokus auf Bildung für alle fördert die Stadt als "Integrationsmaschine" gezielt Demokratie und Teilhabe. Demokratie in Offenbach kann zwar mitunter sehr anstrengend sein, aber sie macht auch viel Spaß!"

Der Fachtag hat gezeigt, dass die von Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft zur Verfügung gestellten Bildungs- und Begegnungsorte von zentraler Wichtigkeit für eine demokratische Debattenkultur sind. Die Kommune ermöglicht dabei Meinungsvielfalt und leistet einen grundlegenden Beitrag zur Verständigung aller Beteiligten. Eine Kurzdokumentation der Veranstaltung wird in Bälde veröffentlicht.

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