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Bildung integriert in Hessen: Die Leuchttürme der Kommunen aus der ersten Förderperiode in einer Broschüre veröffentlicht

Zahlreiche Kommunen in Hessen haben sich auf den Weg zu einem datenbasierten Kommunalen Bildungsmanagement (DKBM) gemacht. Sie schaffen Strukturen, vernetzen Akteure und werten Daten über die Bildungssituation vor Ort aus. Immer verfolgen sie dabei das Ziel, die Bildungsteilhabe der Bürgerinnen und Bürger zu erhöhen sowie eine zielgerichtete und kooperative Bildungsplanung in den jeweiligen Kommunen zu stärken. Weit gekommen sind dabei mittlerweile die sieben hessischen Kommunen der ersten Förderphase von "Bildung integriert". Ihre Erfahrungen beim Aufbau eines datenbasierten kommunalen Bildungsmanagements haben sie nun in einer Broschüre veröffentlicht.

Die Publikation entstand auf Initiative dieser Kommunen, die redaktionelle Konzeptentwicklung wurde von der Transferagentur Hessen unterstützt. Hier werfen die hessischen Landkreise und Städte Schlaglichter auf Erfolge, die sie im Projektverlauf bereits erreicht haben. Die Broschüre zeigt, dass sich die Anstrengungen für ein nachhaltig etabliertes DKBM lohnen. Zumal sich immer mehr Kommunen für eine Verstetigung des etablierten Bildungsmanagements und -monitorings entscheiden.

Sieben Wege ein Ziel

So schildert der Lahn-Dill Kreis, wie mit dem übergreifenden Bildungsforum 2014 die Basis für weitere Meilensteine im DKBM-Aufbau wie dem ersten Bildungsbericht gelegt werden konnte. Eine konkrete Maßnahme wird zudem mit den Familienklassen aufgezeigt, bei denen Schüler*innen, die Schwierigkeiten im Lernalltag haben, gemeinsam mit ihren Eltern Unterstützung erfahren. Die Familienklassen sind mittlerweile so erfolgreich, dass das Hessische Kultusministerium das Projekt derzeit über den Kreis hinaus ausweitet.

Die Landeshauptstadt Wiesbaden hat ihre Vorhaben in drei Säulen geclustert, unter denen sich eine Vielzahl von Teilprojekten sammeln: 1) die Verstetigung der Strukturen innerhalb der Bildungslandschaft, 2) die Sicherstellung und Weiterentwicklung eines kontinuierlichen und umfassenden Bildungsmonitorings, 3) die Konzeptualisierung von Bildungsketten und der Gestaltung von Übergängen. Innerhalb dieser Säulen werden in der Broschüre jeweils eigene Highlights genannt, beispielsweise die Einführung eines Bildungsberichtswesens.

Für den Landkreis Darmstadt-Dieburg stand beim Aufbau seiner Bildungslandschaft zunächst die Vernetzung mit allen relevanten Akteuren im Vordergrund. Die daraufhin gegründete AG Bildungsmonitoring bereitete einen umfassenden Faktencheck zum Thema "Bildungs- und Chancengleichheit" vor, der Ende letzten Jahres veröffentlicht wurde. Ein weiterer Leuchtturm des Bildungsmanagements stellt die Campusplanung Dieburg dar, die einem sozialraumorientierten Ansatz folgt.

Im Landkreis Fulda sorgen nach der Auftaktveranstaltung 2017 jährliche Bildungskonferenzen für eine dauerhafte Beteiligung aller relevanten Akteure. Auf dieser Basis arbeitet das hiesige Bildungsbüro und versteht sich dabei als Dienstleister, was die aufgebauten Beziehungen zusätzlich festigt. Einer der in der Broschüre vorgestellten Leuchttürme ist die Ausbildungsmarktstrategie, die gemeinsam mit essentiellen Partnern entwickelt wurde und auf einer Befragung von Schüler*innen fußt.

Der Landkreis Marburg-Biedenkopf hat seinem DKBM-Aufbau die Vision eines vernetzten "Hauses der Bildung" vorangestellt. Diese Vision konnte Mitte letzten Jahres realisiert werden, wo das Büro "Bildung integriert" als eigener Fachbereich genauso untergebracht ist wie die verwandten Bereiche Schulentwicklung, VHS und Seniorenbildung. Das vernetze Arbeiten zu unterschiedlichen Schwerpunkten wird zusätzlich über die digitale Plattform www.mein-marburg-biedenkopf.de unterstützt.

Im Odenwaldkreis wurde der Aufbau des DKBM zunächst auf struktureller Ebene innerhalb der Verwaltung vollzogen. In dem die gemeinsame Zusammenarbeit organisatorisch unter dem Dach des Bildungsbüros gesichert wurde, konnte 2018 die erste Bildungskonferenz veranstaltet werden, womit "Bildung integriert" in der Kommune einer breiten Öffentlichkeit bekannt gemacht wurde. Mindestens genauso wichtig, war die Konkretisierung der projekteigenen Ziele, mit der eine nachhaltige und kontinuierliche Bildungsberichterstattung ermöglicht werden soll.

Mit einem eigens gegründeten Gremium, der AG Bildung, beschrieb die Wissenschaftsstadt Darmstadt ihren ersten großen Meilenstein beim Aufbau ihrer Bildungslandschaft. Dass diese bereichsübergreifende Zusammenarbeit mittlerweile etabliert ist, zeigt auch der 2019 erschienene erste Bildungsbericht der Wissenschaftsstadt. Die Reaktionen auf die Veröffentlichung verdeutlichen die Notwendigkeit dieser Berichterstattung und jene, darauf angemessen reagieren zu können.

Mit der aktuellen Broschüre wird klar, dass der Aufbau eines datenbasierten kommunalen Bildungsmanagements ein anspruchsvoller und langfristiger Prozess ist, der einen politischen Willen für Veränderung voraussetzt. Seit 2015 kofinanzieren der Bund, der Europäische Sozialfonds sowie Landkreise und kreisfreie Städte selbst im Bundesprogramm "Bildung integriert" je eine Personalstelle für Bildungsmanagement und -monitoring zur Etablierung kommunaler Bildungsplanung und -steuerung. In Hessen nehmen mittlerweile elf Kommunen an „Bildung integriert“ teil. Die Transferinitiative bildet den bundesweiten Unterstützungsrahmen für die beteiligten Kommunen; vor Ort werden sie dabei von der Transferagentur Hessen und im Fall der Landeshauptstadt von der Transferagentur Großstädte begleitet. Dies beinhaltet u.a. die Unterstützung bei der Analyse der jeweiligen Ausgangssituation, der Entwicklung eines Bildungsberichtswesens, der Weiterentwicklung kommunaler Angebote und Kooperationsstrukturen im Bildungsbereich, sowie die Organisation und Moderation des Erfahrungsaustauschs zwischen den Kommunen und die Vermittlung von fachlicher und wissenschaftlicher Expertise.

Die Transferagentur Hessen präsentiert mit großer Freude die nun erschienene Broschüre. Sie steht gerne zur Verfügung, wenn die darin dargestellten Errungenschaften zum Auf- und Ausbau weiterer, individueller und gut aufeinander abgestimmter Bildungslandschaften inspirieren und Unterstützung bei der Umsetzung benötigt wird.

Ein gedrucktes Exemplar ist über die Transferagentur kostenfrei auf Bestellung erhältlich.

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