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Interview mit Bürgermeister Peter Schneider
Dezernent für Erziehung, Bildung, Jugend und Umwelt, Stadt Offenbach a.M.

Transferagentur: Gerade waren Sie als Teilnehmer der Gesprächsrunde auf dem Podium. Wie war das für Sie, welche Erkenntnis haben Sie mitnehmen können?

Die Gesprächsrunde war äußerst interessant für mich; weil die drei Ebenen Land, Stiftung und Kommunen aus unterschiedlichen Perspektiven die wesentlichen Punkte ausgesprochen haben. Ich glaube, es wurde vor allem deutlich, dass schon viele ein großes Bewusstsein für die verschiedenen Rollen haben. Und auch dafür, was meiner Meinung nach das Entscheidende ist: Dass man nämlich den anderen jeweils als Partner versteht und nicht als Konkurrenten oder gar Gegner. Darüber hinaus stelle ich für uns in Offenbach fest, dass wir schon ziemlich weit sind. Dies liegt zum einen an den Erfahrungen, die wir durch das Modellprojekt Lernen vor Ort gemacht haben. Zum anderen aber auch daran, dass wir deren Verstetigung durch das Büro für Bildungskoordination sichern konnten und wir viele Akteure haben, die sich im Netzwerk wirklich reibungslos auskennen.

Transferagentur: Vor dem Hintergrund unseres Veranstaltungsthemas und unserem miteinladenden Netzwerk Stiftungen und Bildung im Bundesverband Deutscher Stiftungen: Inwiefern sind gerade die Kooperationen mit den Stiftungen heute für Sie ein Gewinn?

Wir haben in Offenbach aktuell das Diesterwegstipendium dazubekommen, das unseren "Deutschsommer" wunderbar ergänzt. Dies war auch durch Vermittlungstätigkeiten von Herr Dr. Kaehlbrandt von der Polytechnischen Gesellschaft möglich, die ja eigentlich nur in Frankfurt agiert. Dass man sich dort nun auch der Offenbacher Landschaft zugewandt hat, ist für uns ein großer Gewinn. Und so müssen wir weitermachen. Denn ich glaube auch, dass es Sinn ergibt gerade auf diesem Gebiet in Regionen zu denken und nicht in Kirchtürmen.

Transferagentur: Inwiefern findet diese Bewegung wechselseitig, also auch auf politischer Ebene statt?

Die Tendenz gibt es auf politischer Seite auch. Wir haben immer wieder die Diskussion, wie man die regionale Landschaft im Rhein-Main-Gebiet neu und anders verfassen könnte. Dabei gibt es eine Fülle von Kooperationen auf vielen Gebieten und wenn das gerade im Bildungs- und Erziehungsbereich auch passiert, ist das ganz wichtig. Die Politik tut sich manchmal schwer, denn wer schafft sich schon selbst gerne ab…?

Transferagentur: Zurück zur Kooperation: Was sollte die Kommune als Gelingensfaktor beitragen?

Ich glaube, es ist sehr wichtig, dass Kommunen in ihrer Verfasstheit den Stiftungen und Ehrenamtlichen ihre Strukturen nicht aufbürden und ihnen vorlegen, wie die Partnerschaft organisiert zu sein hat. Vielmehr hilft es, dass man umgekehrt Räume schafft, in denen dann diejenigen, die sich engagieren, auch ihre Ziele verfolgen können. Denn das machen Stiftungen und Ehrenamtliche ein bisschen anders als Verwaltungen und das ist auch gut so.


Das Interview führte Hanne Holm, Mitarbeiterin der Transferagentur Kommunales Bildungsmanagement Hessen.

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