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Forum 1: Familienzentren: Kinder und Eltern lernen gemeinsam

In der Stadt Gießen handelt es sich beim "Gießener Weg" um einen gesamtstädtischen Ansatz. 2006 wurde in der Koalitionsvereinbarung beschlossen, alle Kitas in Familienzentren umzuwandeln. Mit der Umwandlung von Kitas zu Familienzentren fand ein Perspektivwechsel statt. Der Blick weitete sich vom Kind auf die gesamte Familie.

Insgesamt ist das Konzept der Stadt sehr sozialraumorientiert, d. h. je nach Standort werden unterschiedliche Angebote bedarfsgerecht entwickelt. Bei der Angebotsentwicklung findet eine enge Abstimmung mit den Eltern und deren aktueller Lebenssituation statt. Das Forum wurde von Ilona Wolf, Leiterin des Kita- und Familienzentrums am Kaiserberg in Gießen, geleitet.

Forum 2: Übergang Kita – Grundschule: Die Brücken sind gebaut

Die Landeshauptstadt Wiesbaden hat in Zusammenarbeit mit der städtischen Verwaltung und dem staatlichem Schulamt ein Konzept zum Übergang von der Kita zur Grundschule entwickelt.

Das Konzept besteht aus drei Säulen. Der "Austausch zu Kindern" stützt sich auf einen Kurzinformations- und einen Übergabebogen, die zweite Säule "Gemeinsame Kooperationsschritte" besteht aus einem Kooperationskalender und jährlich zwei Planungs- und Austauschgesprächen. Die dritte Säule "Gemeinsame Projekte" beinhaltet lokale Netzwerke zwischen Kitas und Grundschulen und die Durchführung pädagogischer Projekte. Sie werden von der Stadt Wiesbaden gefördert.

Die überarbeitete Fassung der "Wiesbadener Vereinbarung" gibt der Elternarbeit ein stärkeres Gewicht als in der Vergangenheit.

Die "Wiesbadener Vereinbarung" hat, wie die jährlichen Auswertungen zeigen, die Zusammenarbeit von Kitas und Grundschulen nach Anzahl und Qualität deutlich erhöht. Die "Wiesbadener Vereinbarung" ist ein Beispiel dafür, wie Politik und Verwaltung ein Zusammenarbeitsmodell zwischen zwei pädagogischen Berufsgruppen initiieren und begleiten können.

Das Forum wurde moderiert von: Rita Schneider, Koordinatorin im Amt für Soziale Arbeit, Abteilung Kindertagesstätten "Wiesbadener-Vereinbarung", sowie Katharina Micheel, wissenschaftliche Mitarbeiterin im kommunalen Bildungsmanagement/Bildungsmonitoring im Projekt "Bildung integriert Wiesbaden".

Forum 3: Qualitätsentwicklung in kommunalen Kindertagesstätten: Mehr Daten, mehr Transparenz, mehr Qualität?

Im Forum 3 präsentierte Jörg Engelbach aus dem Rheingau-Taunuskreis Spielräume, die ein Landkreis bei der datengestützten Qualitätsentwicklung von Kindertageseinrichtungen nutzen kann. Da Landkreise keine direkten Träger von Kindertagesstätten sind, ist es für diese häufig schwierig, die Qualität der Einrichtungen direkt zu beeinflussen. Jörg Engelbach, Jugendhilfeplaner im Rheingau-Taunus-Kreis stellte dar, wie man über zweckmäßig erhobene Daten die entsprechenden Spielräume der Landkreise indirekt nutzen kann.

Die Gesamtzahlen und Mittelwerte werden allen freien und kommunalen KiTa-Trägern zur Verfügung gestellt, damit diese anhand ihrer eigenen Bögen den Stand der Qualität in ihren Einrichtungen reflektieren können. Darüber hinaus bilden die Erhebungsbögen zu den einzelnen KiTas die Grundlage für das jährliche Kontaktgespräch der KiTa-Fachberatung. Die Beteiligten erwarten sich daher eine Qualitätssteigerung infolge der Evaluation. Im Oktober 2016 ist zudem eine Folgearbeitsgruppe zur Entwicklung von kreisweiten Standards eingerichtet worden. Davon abgesehen aber zeigt die Evaluation bereits jetzt erste Erfolge: so konnte kreisweit trotz kommunalem Schutzschirm und der Einführung des KiföG eine insgesamt große Elternzufriedenheit festgestellt werden. Auch die Entwicklungsgespräche in den Kitas wiesen eine gleichbleibende Qualität auf. Die Ergebnisqualität der frühen Bildung ist allerdings noch ausbaufähig.

Forum 4: Integration durch frühe Bildung: Neuzugewanderte Kinder begleiten und fördern

Im Forum 4 stand die Integration durch frühe Bildung im Zentrum. Sprache und Kommunikation bestimmen den beruflichen Alltag pädagogischer Fachkräfte in Kindertagesstätten. Das von der Stadt Offenbach finanzierte Projekt der "Sprachlichen Bildung. Reflexive Kompetenzentwicklung in der Sprachförderung" setzt an dieser Stellschraube an. Vorrangig in diesem Konzept ist die Erweiterung einer bewussten und reflexiven Vorgehensweise des pädagogischen Personals im alltäglichen Umgang mit Kindern und den möglichen sprachlichen Potentialen der Interaktion und des Dialogs. In Inhouse-Schulungen erhalten sowohl die pädagogischen Fachkräfte als auch die Kita-Leitung Fortbildungen zur sprachlichen Alltagsbildung. Ziel des Projekts ist es, Fachkräfte für Sprachanlässe zu sensibilisieren und eine Reflektion der Sprachanlässe zu forcieren. Die verschiedenen Module des Projekts sind: Einarbeitung, Reflexion 'Sprache' und 'Intervention'. Durch anschließende Hospitationen geben die Dozentinnen praktische Anstöße zur Verbesserung der Alltagssprachbildung an die Sprachfachkräfte der Kita weiter. Insgesamt nahmen 20 städtische Kitas an dem Projekt teil. Nach einer anderthalbjährigen intensiven Begleitung wird ein Nachhaltigkeitskonzept für die Kitas entwickelt. 14 der 20 Kitas werden im Nachfolgeprojekt "Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist" seit Mitte 2016 vom BMBF gefördert.

Das Forum wurde moderiert von Karin Bahlo, Projektleitung "Sprachliche Bildung", Eigenbetrieb Kindertagesstätten Offenbach (EKO).

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