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Fokusgruppe 3: Gemeinsam, aber wie? Grenzziehungen und Schnittstellen formaler und non-formaler Bildungskooperation

Dr. Melanie David-Erb, Goethe-Universität Frankfurt am Main

Dr. Melanie David-Erb führte über ihre Forschungsarbeit zu sektorübergreifender Bildungskooperationen zwischen formalem und non-formalem Bildungssektor im migrationsgesellschaftlichen Kontext in die Thematik ein und leitete mit den Teilnehmenden eine intensive Diskussion zur Rolle von formalen, non-formalen und informellen Lernorten im kommunaleren Raum.


Zentrale Fragestellungen

✓  Wie gestaltet sich die Kooperation zwischen non-formalen und formalen Einrichtungen?

✓  Wer nimmt innerhalb dieser Kooperationen welche Rolle ein, wer hat welche Machtposition?

✓  Wie ist eine gute Kooperation zwischen non-formalen und formalen Einrichtungen möglich?


 

 

In ihrer Forschungsarbeit hat Frau David-Erb die Kooperation schulischer und non-formaler Einrichtungen in den Blick genommen und untersucht, wie diese in der Förderung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Fluchthintergrund außerhalb der Schulpflicht zusammenarbeiten. Ziel der Kooperation war es, die Lernenden auf einen Schulabschluss vorzubereiten. In ihrer Analyse wurde deutlich, dass im non-formalen Bereich zwar eine starke Orientierung an peer- und lebensweltlichen Ansätzen möglich ist, aber dennoch die Reglementierungen (hier v.a. sprachbezogene) der formalen Institution auch in non-formale Bildungspraxis hineinreichen. Die starken Vorgaben aus dem formalen Bereich haben Auswirkungen auf die Vermittlung von Inhalten auch im non-formalen Bereich.

Das Machtgefälle zwischen non-formalen Einrichtungen führt zwangsläufig zu einer Anpassung der Strukturen auch im non-formalen Bereich. Erst die Auswirkungen von Covid auf den Lernbetrieb haben die Flexibilität und Anpassungsfähigkeit von non-formalen Einrichtungen gegenüber formalen Einrichtungen sichtbar gemacht.

Es ist notwendig Schnittstellen und Verbindungslinien zwischen beiden Bereichen sichtbar zu machen und zu definieren. Diese liegen im Bereich der Sprachförderung, im Bereich der Fachkräftesicherung, beim qualitativen und quantitativen Ausbau des Ganztags, bei der Förderung von Familien und der alltagsintegrierten Sprachförderung (u.a. über Sportvereine). Um den erweiterten Bildungsbereich des non-formalen und informellen Bereichs mit den formalen Sichtweisen zu verbinden ist es notwendig, die informellen Lerngelegenheiten stärker in den Blick zu nehmen und diese weiter zu fördern. Lebenslanges Lernen ist mehr als schulische Bildung und zielt auf eine erweiterte Persönlichkeitsbildung ab, die nicht nur über die Schule erreicht werden kann.

 

 

Zur Präsentation von Dr. Melanie David-Erb (PDF 229.5KB)     Zurück zur Hauptseite

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